Tag2: Witenwasserstock – Passo di Rotondo – Im Cher – Sidelenlücke – Cap. Corno Gries
Bereits am zweiten Tag der Tour wird es technisch spannend. Der Witenwasserstock lässt sich entweder großräumig umgehen (was wohl viele tun, die sich auf der Tour de Soleil befinden), oder überschreiten. Der Aufstieg wird zunehmen steiler bis man die „Gratschulter“ erreicht. Ab hier macht es Sinn, die Ski am Rucksack zu montieren und zu Fuß (ggf. mit Steigeisen weiter zu gehen bis zur Lücke, wo Ski- sowie Rucksackdepot gemacht wird. Weiter geht es luftiger entlang rechts unterhalb des Grats und schließlich direkt auf dem Schnee- und Felsgrat. Der Wintergipfel ist ca. 10m Luftlinie vom Sommergipfel (Wandbuch) entfernt. Mit Sicherungen wäre der Sommergipfel wohl ebenfalls möglich – wir schenken ihn uns mangels Zeit jedoch.
Retour zum Depot, wo sich 2 mögliche Abseilpunkte auf die andere Seite befinden (Bolt mit Bohrlasche). Grundsätzlich wäre Abklettern wohl auch möglich, aber nicht zu empfehlen, da das Gelände abdrängend, der Fels eher glatt und die Rucksäcke samt Ski schwer und sperrig sind. 50m Seillänge sind komfortabel, 40 tun es auch. Für technisch versierte reicht wohl auch ein 30er – v.a. wenn der Großteil der Mannschaft über die volle Seillänge abgelassen wird.
Wir fellen ab und rutschen auf der Schattseite des Pizzo Rotondo diagonal – und um diesen herum – ab. Dann wird wieder aufgefellt und wir steigen Richtung Pizzo Rotondo auf. Aufgrund des wenigen, dafür betonharten Schnees brauchen wir mehr Zeit als gedacht. Auf halber Höhe erkennen wir den finalen Aufstieg (ca. 200hm), der zwar gespurt ist – aber auch hier entscheiden wir uns mangels Zeit, der späten Tageszeit (Schneerutsche) sowie der verbleibenden Wegstrecke den Gipfel zu canceln.